Rückblick auf die mehrjährigen Feldversuche in Dahnsdorf (Land Brandenburg) zur Bewertung gentechnisch veränderter Kulturpflanzen für die Ziele des integrierten Pflanzenschutzes und der Koexistenz

Autor/innen

  • Bernd Hommel Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz, Kleinmachnow

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2010.09.04

Schlagworte:

Raps, Mais, Kartoffeln, gentechnisch veränderte Pflanzen, GVO, Pflanzenschutz, Leistungsfähigkeit, Glufosinat, Herbizidresistenz, Fruktan, integrierter Pflanzenschutz

Abstract

Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erreichte 2009 weltweit über 130 Millionen ha. In Deutschland, wo seit 2008 kein Anbau mehr stattfindet, wird über die Vor- und Nachteile dieser Sorten heftig gestritten. Das Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI) trägt von Beginn an mit wissenschaft­lichen Untersuchungen und Stellungnahmen zur Versachlichung dieser Diskussion bei. Auf dem Versuchsfeld des JKI in Dahnsdorf, Land Brandenburg, fanden von 1996 bis 2009 Versuche mit gentechnisch verändertem Winterraps, Mais und Kartoffeln sowie Versuche zur Koexistenz von Mais statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Herbizidresistenz für Glufosinat bei Winterraps und Mais sowie die Fruktanbildung bei Kartoffeln. Die gentechnisch veränderten Sorten und Linien erfüllten im Vergleich mit den konventionellen Vergleichssorten alle relevanten Anforderungen für die biologische Sicherheit. Die Auskreuzung bei Raps und Mais in benachbarte konventionelle Bestände findet statt, kann aber über Isola­tionsabstände und ackerbauliche Maßnahmen während der Ernte niedrig gehalten werden. Die beobachteten ackerbaulichen Vor- und Nachteile beim Anbau von glufosinatresistenten Kulturpflanzen müssen gut bedacht werden, um integrierte Pflanzenschutz- und Bodenbearbeitungssysteme nachhaltig gestalten zu können. Die gentechnische Modifikation der Fruktankartoffel führte zu unerwarteten Veränderungen bei weiteren Merkmalen wie der Länge des Haupttriebes oder der Anfälligkeit für Schadorganismen. Für den Anbau der Fruktankartoffel sollten sich daraus allerdings keine höheren Intensitäten für den Pflanzenschutz ergeben. Der Beitrag stellt in einer Rückschau die wichtigsten Ergebnisse der Versuche in Dahnsdorf dar und berücksichtigt dabei neue Erfahrungen aus dem Anbau und der biologischen Sicherheitsforschung.

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Veröffentlicht

2010-09-01