Viren in der Wintergerste – wird die Produktion in Deutschland durch ein weiteres bodenbürtiges Virus bedroht?

Autor/innen

  • Frank Rabenstein Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Quedlinburg
  • Viktoria Fomitcheva Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Quedlinburg
  • Thomas Kühne Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Quedlinburg

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2011.03.04

Schlagworte:

Getreideviren, bodenbürtige Viren, Furovirus, Soil-borne cereal mosaic virus, Soil-borne wheat mosaic virus, Gerste

Abstract

Der Wintergerstenanbau wird in Deutschland durch eine Reihe insekten- und pilzübertragbarer Viren bedroht. Die Situation kann sich zukünftig durch ein weiteres bodenbürtiges Virus verschärfen, das aus Gerstenpflanzen, die gegenüber den Erregern der Gelbmosaikvirose resistent waren, isoliert und auf diese rückübertragen werden konnte. In symptomtragenden Pflanzen waren stäbchenförmige Viruspartikeln mit ca. 180 und 300 nm Länge und einem Durchmesser von ca. 20 nm vorhanden, die sich mit goldmarkierten Furovirus-spezifischen Anti­körpern dekorieren ließen. Die serologischen Tests und vorläufigen molekularen Analysen weisen auf eine enge Verwandtschaft des neuen Gerstenvirus mit Isolaten des Soil-borne cereal mosaic virus bzw. Soil-borne wheat mosaic virus hin, die aber bisher in Deutschland nicht an Wintergerste sondern nur in Roggen, Triticale und Winter­weizen gefunden wurden. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, welche geographische Verbreitung und wirtschaftliche Bedeutung dieses neue Virus für den Getreideanbau in Deutschland besitzt. Außerdem muss seine genaue Identität zu ähnlichen Furoviren, die in Frankreich bzw. Japan aus Gerste isoliert wurden, aufgeklärt werden.

 

 

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Veröffentlicht

2011-03-01

Ausgabe

Rubrik

Kurzmitteilung