Rodung von Topinambur (<em>Helianthus tuberosus L.</em>) mit Weideschweinen im Vergleich zu maschineller Rodung

Autor/innen

  • Karin Wünsch Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Allgemeiner Pflanzenbau, Stuttgart
  • Siriporn Maier Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Allgemeiner Pflanzenbau, Stuttgart
  • Sabine Gruber Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Allgemeiner Pflanzenbau, Stuttgart
  • Wilhelm Claupein Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Allgemeiner Pflanzenbau, Stuttgart

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2011.06.02

Schlagworte:

Energiepflanzen, Knolle, Durchwuchs, Fruchtfolge, Bioenergie

Abstract

Der Anbau von Topinambur (Helianthus tuberosus L.) als nachwachsender Rohstoff hat trotz vielversprechenden Potentials noch keinen Einzug in die Praxis gefunden. Ein Grund dafür ist, dass bei der maschinellen Rodung durchschnittlich ein Drittel der Knollen im Boden verbleiben, die im nächsten Jahr in der nachfolgenden Frucht wieder als Durchwuchs austreiben. In einem Feldversuch wurden zwei verschiedene Rodungsmethoden für Topinamburknollen in den beiden Jahren 2009 und 2010 verglichen: die Rodung mit Weideschweinen und die maschinelle Rodung mit einem Schleuderradroder. Die Methoden unterschieden sich im Rodungszeitpunkt und der Dauer (Rodung mit Weideschweinen: 50 Tage zwischen Mai und Oktober, maschinelle Rodung: 1 Tag im März). Bei der Rodung mit Weideschweinen wurden sechs Tiere für eine reine Topinamburfläche von 96 m2 eingesetzt, wobei pro Tier und Tag eine Fläche von durchschnittlich 0,34 m2 gerodet wurde. Um den Rodungserfolg der jeweiligen Methode bewerten zu können, wurde die Anzahl im Boden befindlicher Knollen unmittelbar vor und nach der Rodung gezählt. Bei der Rodung nicht erfasste Knollen, die wieder austrieben, wurden über Zählung der Durchwuchspflanzen in der nachfolgenden Kultur bestimmt. Die Rodung mit den Weideschweinen erwies sich als sehr effiziente Methode, um den überwiegenden Teil der Knollen aus dem Boden zu entfernen. Unmittelbar nach der Rodung wurden hier weniger als 3 Knollen m–2 gefunden, während es bei der maschi­nellen Rodung durchschnittlich 74 Knollen m–2 waren. Dieser Unterschied war auch in der Anzahl der Durchwuchspflanzen in der nachfolgenden Kultur deutlich sichtbar (Rodung mit Weideschweinen: weniger als 1 Durchwuchspflanze m–2, maschinelle Rodung: 31 Durchwuchspflanzen m–2). Die Entfernung von Topinamburknollen von einer Fläche durch Weideschweine stellt eine Möglichkeit zur effizienten Verminderung des Topinamburdurchwuchses in der nachfolgenden Kultur dar, auch wenn sie nur in einigen Betrieben umsetzbar ist.

 

 

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Veröffentlicht

2011-06-01