Bewertung der Produktivität und Wirtschaftlichkeit von Hauptfruchtanbau und Zweifruchtnutzung für die landwirtschaftliche Biomasseproduktion

Autor/innen

  • Siegfried Schittenhelm Julius Kühn-Institute (JKI), Federal Institute for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany
  • Dominik Reus Justus Liebig University Giessen, Institute of Agricultural and Food Systems Management, Giessen, Germany
  • Sandra Kruse Centre for Agricultural Technology Augustenberg (LTZ), Rheinstetten-Forchheim, Germany
  • Johannes Hufnagel Leibniz Centre for Agricultural Landscape Research (ZALF e.V.), Institute of Land Use Systems, Müncheberg, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2011.11.03

Schlagworte:

Mais, Futterhirse, Sudangras, Energiepflanzen, Anbausysteme, Biomasse, Ökonomie

Abstract

Zweifruchtsysteme werden in Deutschland als alterna­tive Anbausysteme für die landwirtschaftliche Biomasse­produktion erwogen. In dieser Untersuchung wurden die Produktivität und Wirtschaftlichkeit von Zweifruchtnutzung und Hauptfruchtanbau in den Jahren 2007 bis 2009 an drei klimatisch unterschiedlichen Standorten in Deutschland verglichen. Die wärmeliebenden Kulturen Mais (Zea mays L.), Futterhirse [Sorghum bicolor (L.) Moench] und Sudangras [S. bicolor (L.) Moench × S. sudanense (Piper) Stapf] wurden entweder allein als Hauptfrüchte oder als Zweitfrüchte nach Winterroggen (Secale cereale L.) angebaut. Bei Zweifruchtnutzung wurde der Winterroggen entweder zwischen Anfang und Mitte Mai (früh) oder Anfang Juni (spät) geerntet. Während der Winterroggen kein Zusatzwasser erhielt, wurden Mais, Futterhirse und Sudangras sowohl mit als auch ohne künstliche Bewässerung angebaut. Der Winterroggen lieferte einen oberirdischen Trockenmasseertrag von 5,2 t ha–1 bei früher Ernte und von 9,0 t ha–1 bei später Ernte. Die ertragreichste Zweifruchtnutzung (Roggen-Mais) war der produktivsten Hauptfrucht (Mais) ohne Zusatzbewässerung um 3,6 t ha–1 (23%) und mit Zusatzbewässerung um 5,2 t ha–1 (24%) überlegen. Durch die Zusatzbewässerung erhöht sich der Trockenmasseertrag bei den Hauptfrüchten um 5,3 t ha–1 (37%), bei den früh gesäten Zweitfrüchten um 5,6 t ha–1 (43%) und bei den spät gesäten Zweitfrüchten um 6,8 t ha–1 (77%). Ohne Zusatzbewässerung wurden die, im Vergleich zum Hauptfruchtanbau, höheren Produktionskosten bei der Zwei­frucht­nutzung nicht durch entsprechend höhere Trocken­masseerträge kompensiert. Mit Zusatzbewässerung hingegen erzielte das Zweifruchtsystem Roggen-Mais an zwei von drei Versuchsstandorten höhere Deckungsbeiträge als der Hauptfruchtanbau von Mais.

 

 

Veröffentlicht

2011-11-01