Neue Funde des Schnellkäfers <em>Agriotes sordidus</em> (Illiger, 1807) mit einem Überblick über seine aktuelle Verbreitung in Deutschland

Autor/innen

  • Jörn Lehmhus Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig, Germany
  • Frank Niepold Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Braunschweig, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2013.08.02

Schlagworte:

Drahtwürmer, Schnellkäfer-Monitoring, Agriotes sordidus, Verbreitung, Pheromonfallen

Abstract

Die Schnellkäfergattung Agriotes beinhaltet einige der in Ackerbaukulturen schädlichsten Drahtwürmer. Von den fünf in Deutschland als wirtschaftlich bedeutend eingestuften Agriotes-Arten ist eine, Agriotes sordidus, als Neuankömmling mit rezent erfolgter Nordausbreitung zu betrachten. Diese ursprünglich westmediterrane, als sehr schädigend angesehene Art wird auch im bundesweiten Schnellkäfermonitoring erfasst. Sie hat inzwischen ein geschlossenes Gebiet im Oberrheingraben besiedelt, sich entlang einiger Rheinnebenflüsse weiter ausgebreitet und ist über den Mittelrhein bis an den südlichsten Rand der Kölner Bucht vorgestoßen. Dieser Standort Westerhausen stellt wahrscheinlich den ersten Fund für Nordrhein-Westfalen dar. Ein weiterer Fund bei Zusmars­hausen stellt den wohl ersten Fund für Bayern abseits des an den Oberrhein anknüpfenden Vorkommens entlang des Mains dar. Überraschend sind Funde in Küstennähe in Niedersachsen und Schleswig-Holstein weitab vom geschlossenen Verbreitungsgebiet im Südwesten Deutschlands. Norddeutsche Tiere unterschieden sich zwar optisch von den Tieren aus dem südlichen Verbreitungs­gebiet, aber die morphologische Bestimmung wurde mittels PCR bestätigt. A. sordidus ist demnach in Deutschland weiter verbreitet als angenommen. In den meisten Gebieten fehlt er aber noch, so z.B. im Osten Deutschlands. Die Habitatpräferenzen sowie das Schadpotential in den neu besiedelten Gebieten sind damit aber nicht geklärt. Die Ausbreitung dieser Art sollte weiter überwacht werden.

 

 

Veröffentlicht

2013-08-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit