Sensoren für die Stickstoffdüngung – Erfahrungen in 12 Jahren praktischem Einsatz

Autor/innen

  • Yves Reckleben Fachhochschule Kiel – Fachbereich Agrarwirtschaft, Professur für Landtechnik/Außenwirtschaft

Schlagworte:

Teilflächenspezifische Düngung, sensorgesteuerte Sticksoff-Düngung, Ertragspotential

Abstract

Die sensorgesteuerte N-Düngung eröffnet mit geeigneter Strategie den Weg, Ertrag und Proteingehalt des Getreides zu steigern. Sensoren erkennen an Chlorophyll und Biomasse Teilflächen hohen Ertragspotentials, das durch erhöhte N-Gaben zu nutzen ist. Alle vorgestellten Sensor Systeme sind von großem Nutzen. Alle erfassen die natürlich existierende Heterogenität in der Bestandesentwicklung. Echtzeit-Systeme bieten dabei die Möglichkeit, bei jeder Überfahrt Daten zu sammeln und für folgende Maßnahmen zu nutzen, da hier in einem Arbeitsgang Messung, Berechnung und Applikation erfolgen. Neben der teilflächenspezifischen Düngung, besteht auch die Möglichkeit der lückenlosen Dokumentation der Bestandesentwicklung. Auch das Überlagern der Sensorinformationen mit zusätzlichen Informationen des Schlages, das sogenannte „map overlay“ (z.B. Boden, Ertragspotential und nutzbare Feldkapazität), können hier eine weitere Optimierung in der Zukunft bedeuten. Zahlreiche Ver­suche zu diesem Thema laufen an den Forschungsinstitutionen (ATB-Potsdam, FH-Kiel, Hanse-Agro, AgriCon) und versprechen viel.

Der Nutzen dieser teilflächenspezifischen Anpassung der Düngung kann je nach Produktionsintensität und Jahr von einer N-Einsparung bis hin zur Ertrags- und Qualitätssteigerung einzelner Teilflächen oder des ganzen Schlages führen. Diese Effekte konnten bislang einzig mit dem YARA N-Sensor nachgewiesen werden, was eine Vielzahl von Veröffentlichungen unterschiedlicher Institutionen in den letzten Jahren zeigt. Besonders eine hohe Auslastung über den gesamten Arbeitstag und die Streusaison sind durch zusätzliche Möglichkeiten der Techniknutzung, zum Beispiel Wachstumsreglereinsatz oder Pflanzenschutz noch weiter zu verbessern. Die geschätzten 700 Sensorsysteme, die in Deutschland für die Düngung genutzt werden, zeigen deutlich, dass eine Funktionalität und Einsatzsicherheit erreicht ist, um die Praxis zu überzeugen.

Die Praxis hat gezeigt, dass Sensoren in der Regel sicher funktionieren, und auch ohne großes Datenmanagement mit einfachen Stellgrößen die komplexe N-Düngung standortspezifisch optimiert werden kann. So werden N-Überhänge reduziert und die Erntemenge optimiert.

DOI: 10.5073/JfK.2014.02.02, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.02.02

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Veröffentlicht

2014-02-01

Ausgabe

Rubrik

Kurzmitteilung