Einfluss wiederholter Pyrethroid-Behandlung auf die Sensitivität des Rapsglanzkäfers (<em>Meligethes aeneus</em> F.) und dessen Nachkommen

Autor/innen

  • Meike Brandes Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Field Crops and Grassland, Braunschweig, Germany; Georg-August-University Göttingen, Department of Crop Sciences, Division of Plant Pathology and Crop Protection, Section Agricultural Entomology, Göttingen, Germany
  • Udo Heimbach Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Field Crops and Grassland, Braunschweig, Germany
  • Andreas Müller Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Field Crops and Grassland, Braunschweig, Germany
  • Bernd Ulber Georg-August-University Göttingen, Department of Crop Sciences, Division of Plant Pathology and Crop Protection, Section Agricultural Entomology, Göttingen, Germany

Schlagworte:

Lambda-cyhalothrin, Raps, Populationsdynamik, Insektizidresistenz, zeitliche Variabilität

Abstract

In der Vergangenheit erfolgte die Kontrolle von Rapsglanzkäfern hauptsächlich durch die Anwendung von synthetischen Pyrethroiden. Durch die häufige und einseitige Nutzung dieser Insektizidgruppe entstand ein hoher Selektionsdruck, der die Ausbildung einer Resistenz zur Folge hatte, die sich über ganz Deutschland und viele europäische Länder ausgebreitet hat. Das Ausweichen auf Insektizide mit anderen Wirkmechanismen ist nur bedingt möglich, da nur wenige solcher Produkte verfügbar sind.

Um die Sensitivität von adulten Rapsglanzkäfern und deren Nachkommen gegenüber lambda-cyhalothrin zu untersuchen, wurde 2012 ein Feldversuch mit zwei unbehandelten Kontrollparzellen und zwei fünfmal mit lambda-cyhalothrin behandelten Parzellen durchgeführt. Um die Sensitivität der Käfer, die Dosierungen von 0.015 bis 0.375 μg lambda-cyhalothrin cm–2 ausgesetzt waren, zu überprüfen, wurde der Adult-Vial-Test genutzt. Alle Proben wurden als resistent oder hoch resistent eingestuft. Über den Versuchszeitraum wurden Schwankungen in der Sensitivität festgestellt. Es traten nur geringe Sensitivitätsunterschiede zwischen Käfern aus behandelten und unbehandelten Parzellen auf. Dennoch waren die Sen­sitivitätsschwankungen zwischen aufeinanderfolgenden Sammelterminen in den behandelten Parzellen geringer.

Die mittels Photoeklektoren gefangenen Jungkäfer wiesen ein ähnliches Resistenzniveau wie die Elterngeneration auf. Im Vergleich zur Sensitivität der überwinterten Generation zeigten die Jungkäfer geringere LD50-Werte. Die Anzahl der zur Verpuppung in den Boden abwandernden Larven war in den mit lambda-cyhalothrin behandelten Parzellen 18% geringer als in den unbehandelten Par­zellen. Ähnliche Unterschiede wurden bei der Anzahl der schlüpfenden Jungkäfer festgestellt. Dies deutet auf einen unerheblichen Effekt der Pyrethroid-Applikationen auf die Populationsdynamik von resistenten Rapsglanzkäfern hin.

DOI: 10.5073/JfK.2014.03.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.03.01

Veröffentlicht

2014-03-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit