Untersuchungen zu Rückständen von <em>Bacillus thuringiensis</em> an Gewächshaustomaten

Autor/innen

  • Dietrich Stephan Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Biological Control, Darmstadt
  • Heike Scholz-Döbelin Chamber of Agriculture Nord Rhine-Westphalia, Plant Protection Service
  • Theo Reintges Chamber of Agriculture Nord Rhine-Westphalia, Experimental Station Horticulture, Straelen
  • Juliana Pelz Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Biological Control, Darmstadt
  • Johannes A. Jehle Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Biological Control, Darmstadt
  • Johannes Keßler Chamber of Agriculture Nord Rhine-Westphalia, Plant Protection Service

Schlagworte:

Bacillus thuringiensis, Rückstände, Tomate

Abstract

XenTari® (Bacillus thuringiensis subspecies aizawai) ist ein bedeutendes biologisches Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Noctuidenraupen im Tomatenanbau unter Glas. Da B. thuringiensis (B.t.) zur Gruppe der präsumptiven Bacillus cereus-Arten gezählt wird, in der Lebensmittelüberwachung im Allgemeinen aber kein Unterschied zwischen B.t. und B. cereus gemacht wird und für präsumptive B. cereus ein Grenzwert von 105 Koloniebildende Einheiten (KbE)/g Frischgewicht (FG) gilt, wurde experimentell überprüft, welche maximalen KbE-Konzentrationen an Gewächshaustomaten bei Anwendung von B.t.-Präparaten erreicht werden können. In Gewächshausversuchen mit fünf XenTari® Anwendungen im wöchentlichen Abstand wurden Rückstände von 4,9 × 104 bis 8,5 × 104 KbE/g FG ermittelt. Somit wurden in keinem der Versuche die Richtwerte für präsumptive B. cereus-Konzentrationen von 105 KbE/g FG erreicht, obwohl eine praxisunübliche und sehr enge Spritzfolge appliziert wurde. Ergänzende Labor- und Praxisversuche bekräftigten diese Ergebnisse. Wurde die Persistenz der Sporen auf dem Erntegut untersucht, so nahm die Sporenkonzen­tration innerhalb der ersten Woche nach Applikation auf 46% bis 77% der anfänglichen Konzentration ab. Durch Spritzdüseneinstellungen nur auf das obere beblätterte Pflanzensegment – unter Aussparung der unten hängenden unbeblätterten erntereifen Früchte – konnte die Keimbelastung des Ernteguts nach einmaliger Anwendung von XenTari® von 2,05 × 104 KbE/g FG auf 1,85 × 103 KbE/g FG reduziert werden. Daher könnten anwendungstechnische Maßnahmen, wie die Nichtbehandlung erntbarer Früchte – die entsprechende Applikationstechnik ist in der modernen Tomatenproduktion mittlerweile Standard – als ergänzende Maßnahmen dienen, die Belastung des Ernteguts mit B.t. weiter zu reduzieren.

DOI: 10.5073/JfK.2014.09.04, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.09.04

Veröffentlicht

2014-09-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit