Mikroplastik: Ein selbstverschuldetes Umweltproblem im Plastikzeitalter
Schlagworte:
Mikroplastik, Partikelgrößen, Additive, POPs, Analytik, Transfer in die Biosphäre, Ausdehnung der Verschmutzung, RisikopotentialAbstract
Mikroplastik (Kunststoffpartikel < 5 mm) entsteht als Zersetzungsprodukt von hauptsächlich erdölbürtigen Polymeren bzw. Kunststoff- oder Plastikprodukten. Die Belastung der Umwelt mit Polymeren beginnt jedoch schon bei Partikeln im μm-Bereich. Zahlreiche Kunststoff- oder Plastikprodukte sind toxisch und nicht abbaubar. Sie können mikrobiell nicht abgebaut werden, sondern überdauern Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt. Durch Wind und Sonnenlicht werden Kunststoffe lediglich fragmentiert. Kunststoffpartikel und mit diesen vergesellschaftete persistente organische Schadstoffe (POPs) wie z.B. Phenanthren und DDT werden von Tieren im Süß- und Meerwasser als vermeintliche Nahrung aufgenommen. Die Schadstoffe gelangen so in die Nahrungskette. Die Auswirkungen von Mikroplastik sind für die marine Biosphäre wesentlich besser untersucht als für limnische und terrestrische Lebensräume. Es fehlen bislang standardisierte Untersuchungsmethoden zur Charakterisierung von Mikroplastik-Kunststoffabfall. Auch in Gesetzestexten findet die Thematik „Mikroplastik“ bislang keine Berücksichtigung. Plastikerzeugnisse werden schon seit längerem in Landwirtschaft und Gartenbau z.B. als Agrarfolien und Styromull verwendet. Bislang gibt es nur sehr wenige Untersuchungen zu Verteilung und Verbleib von Mikroplastik im Boden.
DOI: 10.5073/JfK.2015.07.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2015.07.01
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