Stammfäule und Welke an <em>Euonymus</em>

Autor/innen

  • Ulrike Brielmaier-Liebetanz Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Horticulture and Forests
  • Sabine Werres Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Horticulture and Forests
  • Stefan Wagner Julius Kühn-Institut – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Plant Protection in Horticulture and Forests
  • Roswitha Ulrich District Government of Giessen, Dez.51.4 Plant protection service Hesse

Schlagworte:

Calonectria, Cylindrocladium, Euonymus, Ziergehölz, Symptome, Morphologie, Sequenzierung

Abstract

Im August 2008 trat an Euonymus japonica eine Stammfäule mit Welke unbekannter Ursache auf. Aus der Triebbasis wurde ein Pilz der Gattung Calonectria (Anamorphe: Cylindrocladium) isoliert (Isolat JKI 2140). Das Isolat wies morphologisch große Ähnlichkeit mit Ca. colhounii, Ca. fujianensis sowie Ca. pseudocolhounii auf, allerdings waren die Konidien im Durchschnitt größer als für diese drei Arten beschrieben. Die Sequenzanalysen ergaben hohe Übereinstimmungen mit Ca. colhounii, Ca. eucalypti, Ca. fujianensis und Ca. pseudocolhounii. Der taxonomische Status des Pilzisolates aus E. japonica ist noch nicht eindeutig geklärt. Es gehört zum Arten­komplex Ca. colhounii, eine sichere Zuordnung zu oder Abtrennung von einer der bekannten Arten aus diesem Komplex lässt sich aber anhand eines einzigen Isolates nicht treffen. Der Pilz wird vorläufig als Calonectria colhounii compl. bezeichnet.

Die Pathogenität des Pilzes wurde an E. japonica und an E. fortunei geprüft. Die ursprünglich an E. japonica beobachteten Symptome ließen sich reproduzieren, der Pilz reisolieren. Die Pathogenität von Isolat JKI 2140 an beiden Euonymus-Arten ist damit nachgewiesen. Seit dem Erstauftreten dieses Pilzes gab es keine weiteren Meldungen über eine Stammgrundfäule mit Welkeerscheinungen an Euonymus in Deutschland. Die Bedeutung dieses Erregers an Euonymus ist deshalb als gering einzustufen.

DOI: 10.5073/JfK.2015.10.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2015.10.01

Veröffentlicht

2015-10-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit