Auswirkungen der Biokohle auf die Trockenmasseproduktion und Wettbewerbsfähigkeit des Stumpfblättrigen Ampfers (<em>Rumex obtusifolius</em> L.)
Schlagworte:
Gefäßversuch, Grünlandboden, Nährstoffbedarf, interspezifischer Wettbewerb, UnkrautregulierungAbstract
Der Stumpfblättrige Ampfer (Rumex obtusifolius L.) ist ein gefürchtetes Unkraut im intensiv bewirtschafteten Grünland. In dieser Studie wurde untersucht, ob die Biokohle durch eine Verminderung des pflanzenverfügbaren N-Gehaltes im Boden für die Ampfer-Regulierung eingesetzt werden kann. Dazu wurde ein Gefäßversuch im Freien durchgeführt. Der Stumpfblättrige Ampfer und zwei Gräser, Italienisches Raygras (Lolium multiflorum) und Wiesen-Knaulgras (Dactylis glomerata), wuchsen in Reinkultur. R. obtusifolius wurde auch in Mischungen mit L. multiflorum angesät. Die Zufuhr von Biokohle zum Boden bewirkte eine Verminderung der Konzentration an N, S, Ca und Mg in der oberirdischen Phytomasse bei allen Arten. Dies dürfte auf einen Verdünnungseffekt zurückzuführen sein. Die K-Konzentration nahm nur beim Stumpfblättrigen Ampfer im Vergleich zur Kontrolle zu. Der höhere K-Gehalt im Boden infolge Biokohle-Zufuhr dürfte dafür verantwortlich sein. Beim Stumpfblättrigen Ampfer war K und nicht N das wachstumslimitierende Nährelement. Ein hoher pflanzenverfügbarer K-Gehalt im Boden dürfte die Massenvermehrung des Stumpfblättrigen Ampfers im Grünland deutlich fördern. Durch die Zufuhr von Biokohle und dem daraus resultierenden höheren K-Gehalt im Boden hat das durchschnittliche Spross-Trockengewicht beim Stumpfblättrigen Ampfer um 247%, beim Italienischen Raygras um 65% und beim Wiesen-Knaulgras um 108% im Vergleich zur Kontrolle zugenommen. Durch interspezifische Konkurrenz mit L. multiflorum wurde R. obtusifolius im Sprosswachstum deutlich gehemmt. Die Biokohle hat die Wettbewerbsfähigkeit des Stumpfblättrigen Ampfers nicht vermindert und kann daher auch nicht zur Ampfer-Regulierung eingesetzt werden. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse können als Grundlage für vorbeugende Maßnahmen zur Ampfer-Regulierung dienen.
DOI: 10.5073/JfK.2016.08.03, https://doi.org/10.5073/JfK.2016.08.03
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