Spot Farming – eine Alternative für die zukünftige Pflanzenproduktion
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2019.04.02Schlagworte:
Digitalisierung, Feldroboter, Agrobiodiversität, Nachhaltige Landwirtschaft, AnbausystemAbstract
Das Ziel der nachhaltigen Intensivierung der Landwirtschaft ist die Steigerung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion bei gleichzeitiger Reduzierung des Inputs sowie der Vermeidung von negativen Umwelteinflüssen. Wachsende Kritik an den derzeitigen Produktionssystemen sowie der demografische Wandel, der mit einem zunehmenden Arbeitskräftemangel in den ländlichen Räumen einhergeht, stellen weltweit eine zunehmende Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Im Rahmen dieses Problemfeldes bieten die Digitalisierung und autonome Maschinensysteme neue Möglichkeiten um die Landwirtschaft an diese Herausforderungen anzupassen. Bisher ist nicht bekannt, welche Veränderungen zur Erreichung einer nachhaltigen Intensivierung im Gesamtsystem Pflanzenproduktion notwendig sind und wie die Landwirtschaft der Zukunft unter Einbeziehung neuer technologischer Möglichkeiten aussehen könnte.
Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Konzept für zukünftige Pflanzenbausysteme unter Berücksichtigung der Kulturpflanzenansprüche und des Landschaftskontextes entwickelt. Hierbei werden die Agrarflächen nach unterschiedlichen teilflächenspezifischen Eigenschaften bewertet und darauf aufbauend in unterschiedlichen Spots reorganisiert. Das daraus abgeleitete Konzept des Spot-Farmings basiert auf einer vollständigen Bewirtschaftung mit autonomen Robotiksystemen auf Einzelpflanzenebene. Durch höhere Präzision bei Aussaat, Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen können Ressourcen gespart und Erträge gesteigert werden. Kleine Robotersysteme können zudem einen Beitrag zum Bodenschutz leisten. Das Spot-Farming-Konzept berücksichtigt darüber hinaus die natürlichen Landschaftseigenschaften, um gesellschaftlich erwünschte Nebenaspekte, wie vielfältigere Kulturlandschaften, mehr Biodiversität und Struktur in der Landschaft, zu berücksichtigen.
Die Bewertung des Konzepts nach pflanzenbaulichen, technischen und ökonomischen Aspekten zeigt, dass die Kombination von modernen Technologien und einer Reorganisierung der Kulturlandschaften zum Ziel der nachhaltigen Intensivierung beitragen kann.
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