Holz auf landwirtschaftlichen Flächen: Unterschiede zwischen Anbauern und Nicht-Anbauern

Autor/innen

  • Lara Beer Georg-August-Universität Göttingen, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness, Göttingen
  • Ludwig Theuvsen Georg-August-Universität Göttingen, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness, Göttingen

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2018.09.02

Schlagworte:

Agrarholz, Landwirte, ÖVF, Mittelwertvergleiche

Abstract

Aktuell wird in Deutschland auf rd. 7.000 ha Agrarholz angebaut. Ziel des Agrarholzanbaus ist die großflächige Holzhackschnitzelproduktion zur Strom- und Wärme­erzeugung. Mit Agrarholz können Landwirte zudem einen Teil der Greening-Anforderungen der aktuellen EU-Agrarpolitik erfüllen. Insgesamt weist der Agrarholz­anbau aufgrund der Klimaschutzziele ein großes Wachstumspotential auf, denn bis 2030 wird eine Verdoppelung des Energieholzbedarfs erwartet. Allerdings kommt dem Agrarholzanbau bislang trotz ökologischer Vorteile und gesellschaftlicher Akzeptanz nur eine geringe Bedeu­tung in der deutschen Landwirtschaft zu. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieses Beitrages, herauszufinden, ob sich Agrarholzanbauer von Nicht-Agrar­holz­anbauern hinsichtlich ihrer Einstellung zu Agrar­holz als Ökologische Vorrangfläche (ÖVF), ihrer Risiko­einstellung sowie betrieblicher Aspekte unterscheiden. Zu diesem Zweck wurde eine standardisierte Online-Umfrage unter 285 Landwirten in Deutschland durch­geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass knapp 12% der Probanden Agrarholz anbauen. Diese Agrarholzanbauer weisen eine positivere Einstellung gegenüber Agrarholz als ÖVF auf als die Nicht-Agrarholzanbauer. Agrarholz­anbauer halten Agrarholz als ÖVF für eine sinnvolle Maßnahme des Greenings, sind aber nicht automatisch dazu bereit, Agrarholz als ÖVF auszuweisen. Agrarholz­anbauer bewirtschaften eher kleine Betriebe bis 50 ha mit eher wenig Grünland und Pachtflächen. Hinsichtlich der Risikoeinstellung konnten keine signifikanten Unterschiede aufgedeckt werden. Für eine Akzeptanzsteigerung empfehlen sich eine Verbesserung des Wissensstandes, eine langfristige Gestaltung von agrar- und energiepolitischen Maßnahmen sowie gegebenenfalls eine weitere Anhebung des Gewichtungsfaktors für Agrarholz als ÖVF.

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Veröffentlicht

2018-09-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit