Deutsche Genbank Obst – Rückblick auf 10 Jahre nationales Netzwerk für nachhaltige Erhaltung von obstgenetischen Ressourcen

Autor/innen

  • Monika Höfer Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Breeding Research on Fruit Crops, Dresden, Germany
  • Henryk Flachowsky Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Breeding Research on Fruit Crops, Dresden, Germany
  • Magda-Viola Hanke Julius Kühn-Institut (JKI), Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Breeding Research on Fruit Crops, Dresden, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2019.02-03.01

Schlagworte:

Deutsche Genbank Obst, Erhaltung, Genetische Ressourcen, Nationales Netzwerk, Obst

Abstract

Das Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturpflanzen ist die Arbeitsgrundlage aller Aktivitäten auf dem Gebiet der Erhaltung obstgenetischer Ressourcen in Deutschland. Die Erhaltung obstgenetischer Ressourcen, die in Deutsch­land bereits eine sehr lange Tradition hat und bis in die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zurückreicht, ist die Grundlage für eine langfristige Sicherung des Obstbaus. Bereits seit dieser Zeit wird eine Vielzahl an Sorten unterschiedlicher Obstarten in staatlichen und nichtstaatlichen Sammlungen erhalten. Die Deutsche Genbank Obst (DGO) wurde als dezentrales Netzwerk vor 10 Jahren mit dem Ziel gegründet, die Erhaltung verschiedener Sammlungen von genetischen Ressourcen zu koordinieren, um somit das Risiko eines Verlustes von Obstsorten zu minimieren. Die DGO besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus sechs obstartenspezifischen Netz­werken mit insgesamt 41 Sammlungen, die von Partnern sowohl an Bundes- und Landeseinrichtungen als auch in Landkreisen und Kommunen sowie von Vereinen und Privatpersonen erhalten werden. Da der Echtheitsüberprüfung der Obstsorten höchste Priorität beigemessen wird, war es in den letzten Jahren das Ziel, in den Sammlungen der Partner Bestimmungen der Sortenechtheit sowohl pomologisch als auch molekulargenetisch durchzuführen. 75% der Apfelsorten, die für die DGO ausgewählt wurden und ca. 60% der Kirschsorten konnten bisher als sortenecht bestimmt werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde der erste Reiseraustausch zum Aufbau von Duplikaten in den Sammlungen organisiert, um das in den Kooperationsvereinbarungen gestellte Ziel, Erhaltung der Sorten an mindestens zwei verschiedenen Standorten mit jeweils mindestens zwei Bäumen, schrittweise zu erfüllen. Die Öffentlichkeitsdarstellung der DGO erfolgt über die Webseite www.deutsche-genbank-obst.de, wobei die Datenbank mit den Sorten- und Akzessionsdaten den Schwerpunkt des Internetauftrittes bildet. Zukünftig werden schrittweise Charakterisierungs- und Evaluierungsdaten sowie Fotos für alle Sorten der Sammlungen integriert.

DOI: 10.5073/JfK.2019.02-03.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2019.02-03.01

Veröffentlicht

2019-03-01

Ausgabe

Rubrik

Übersichtsarbeit