Wasserverbrauch von Industriehanf (Cannabis sativa L.) während trockener Vegetationsperioden (2018–2022) in Nordostdeutschland
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2023.07-08.01Schlagworte:
Biomasse, nachwachsender Rohstoff, Wasserverbrauch, Evapotranspiration, Anpassung an Klimawandel, LandwirtschaftAbstract
In den Jahren 2018, 2019 und 2020 war Europa von einer extremen Dürre betroffen. Im Zuge des Klimawandels wird davon ausgegangen, dass Dürren häufiger auftreten und extremer ausfallen, so dass die Landwirtschaft sich an Trockenperioden anpassen muss. Der Anbau von Hanf (Cannabis sativa L.) wird als eine Möglichkeit der Anpassung an Trockenperioden angesehen. Hanf liefert Biomasse als Rohstoff für eine Reihe von Wertschöpfungsketten, z. B. für Fasern und Textilien, als Baumaterial, Chemikalien oder als Nahrungsmittel.
Hanf bildet ein tiefgehendes Wurzelsystem, durch das die Hanfpflanze ihren Wasserbedarf auch während längerer Trockenphasen aus tieferen Bodenschichten decken kann, was zu einem Entzug der Bodenfeuchte aus dem Unterboden führen kann. Vor diesem Hintergrund wurde in dieser Studie der Wasserverbrauch von Hanf auf Standorten in Nordostdeutschland (Uckermark) in den Jahren 2018–2022 ermittelt. Dafür wurde der Penman-Monteith Ansatz verwendet, wobei die fernerkundungsbasierte Methode S-SEBI, mit Landsat Satellitenbildern als Datengrundlage, eingesetzt wurde, um Crop-Koeffizienten in diese Penman Monteith Berechnungen einzuspeisen.
Der Wasserverbrauch von Hanf lag zwischen 310 mm und 407 mm, jeweils für die Vegetationsperioden 2018–2022 bei Stängelerträgen von 9 t ha-1 (außer 2018 mit 7,8 t ha-1). Diese Wasserverbräuche überstiegen die Niederschläge während der jeweiligen Vegetationsperioden, sie überstiegen jedoch nicht die Jahresniederschläge der jeweiligen hydrologischen Jahre. Daher übernutzt Hanf nicht die Bodenfeuchte, sondern Hanf nutzt die Bodenfeuchte, die im Herbst und Winter in den Boden infiltriert war, so dass Hanf dadurch gut an ein trockeneres, wärmeres und variableres Klima angepasst ist.
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