Bienenvergiftung durch Wirkstoffabrieb von Saatgut­behandlungsmitteln während der Maisaussaat im Frühjahr 2008

Autor/innen

  • Jens Pistorius Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig
  • Gabriela Bischoff Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Berlin-Dahlem
  • Udo Heimbach Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.01.02

Schlagworte:

Mais, Clothianidin, Abrieb, Saatgutbehandlung, Bienensterben, Bienenvergiftung

Abstract

Während der Maisaussaat im Frühjahr 2008 wurde in der Oberrheinebene und in Teilen von Bayern ein massives, großflächiges Auftreten von Bienenschäden mit eindeutigen Vergiftungssymptomen an Bienen beobachtet. Neben geringeren Schäden in einem Areal in Südbayern zeigten allein in der Oberrheinebene Baden-Württembergs mehr als 11500 Bienenvölker von etwa 700 Imkern Symptome einer Vergiftung durch Pflanzenschutzmittel.

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Bienenschäden und einem Wirkstoffabrieb von behandelter Maissaat mit Freisetzung des Wirkstoffes Clothianidin (Saatgutbehandlungsmittel Poncho Pro) und einem Ausblasen in die Umwelt mit pneumatischen Sämaschinen während der Aussaat von Mais konnte mitt­lerweile zweifelsfrei nachgewiesen werden. Es stellte sich dabei heraus, dass einige der Mais-Saatgutpartien einen ungewöhnlich hohen mit dem Wirkstoff Clothianidin belasteten Staubanteil von bis zu etwa 40 g Staub je 50000 Korn aufwiesen. Die chemischen Analysen der Bienen- und Pflanzenproben belegen die durch den Wirkstoff Clothianidin von gebeiztem Maissaatgut stammende Vergiftung der Bienen.

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Veröffentlicht

2009-01-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit