Untersuchungen zur Populationsökologie und Populations­kontrolle des Gemeinen Ohrwurms <em>Forficula auricularia</em> (Linnaeus) in pfälzischen Rebanlagen

Autor/innen

  • Claudia Huth Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, State Education and Research Center of Viticulture and Horticulture, Neustadt an der Weinstraße, Germany
  • Karl-Josef Schirra Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, State Education and Research Center of Viticulture and Horticulture, Neustadt an der Weinstraße, Germany
  • Alfred Seitz Johannes Gutenberg-Universität, Johannes Gutenberg University, Mainz, Germany
  • Friedrich Louis Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, State Education and Research Center of Viticulture and Horticulture, Neustadt an der Weinstraße, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.08.01

Schlagworte:

Forficula auricularia, Gemeiner Ohrwurm, Schädling, Bambusfalle, Lebenszyklus, Populationsöko­logie, Populationskontrolle, SpinTor

Abstract

Der Gemeine Ohrwurm Forficula auricularia (Linnaeus) wurde bisher im Weinbau als natürlicher Gegenspieler verschiedener Rebschädlinge zu den Nützlingen gezählt. Etwa seit 2005 verursacht er aufgrund stark ansteigender Individuenzahlen verbreitet Schäden in pfälzischen Rebanlagen. Zu den Primärschäden zählen das An- und Ausfressen von faulen und vorgeschädigten Beeren, starke Kot­ablagerungen im Stielgerüst sowie die Übertragung von Pathogenen. Ein möglicher negativer Einfluss des in Stresssituationen aus der Abdominaldrüse ausgestoßenen und auch im Kot vorhandenen benzochinonhaltigen Abwehrsekretes auf die Weinqualität wird zurzeit analysiert. Sekundär können die hohen Individuendichten von Ohrwürmern am gesamten Rebstock die Pflege- und Erntemaßnahmen stören. Diese Schäden führen beim Erzeuger zu einer Qualitätsminderung des Weines. Beim Verbraucher verursachen die hohen Individuenansammlungen in den geernteten Trauben einen negativen Eindruck.

Aufgrund der beschriebenen Problematik wurde im Mai 2007 ein durch den Forschungsring des Deutschen Weinbaus (FDW) finanziertes Forschungsprojekt am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße begonnen. Bis 2010 sollen offene Fragen zur Populationsökologie und Populationsbiologie des Gemeinen Ohrwurms in Rebanlagen geklärt und Strategien zu seiner Befallsregulierung entwickelt werden. Primäres Ziel der Arbeit ist es, die lagenweise hohen Populationsdichten auf ein für die weinbauliche Praxis akzeptables Maß zu reduzieren. Ein weiterer wichtiger Projektpunkt war die Aufklärung des Entwicklungszyklus von F. auricularia speziell in Rebanlagen.

Am Rebstamm wurden die Individuen mit einer speziell entwickelten Lebendfalle aus Bambusröhren erfasst, die in Vortests die höchste Fangeffektivität von 4 Fallentypen erreichte. Die auf der Bodenoberfläche aktiven Ohrwürmer wurden mit Barberfallen aufgenommen.

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Veröffentlicht

2009-08-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit