150 Jahre <em>Heterodera schachtii</em>: Ein Überblick der frühen Arbeiten

Autor/innen

  • Johannes Hallmann Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Münster
  • Matthias Daub Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Elsdorf und Münster
  • Florian Grundler Universität für Bodenkultur, Department für Angewandte Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie, Wien
  • Andreas Westphal Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Elsdorf und Münster

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.12.01

Schlagworte:

Rübenzystennematode, Biologie, Bekämpfung, Temperatursumme

Abstract

Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Rübenanbau im damaligen Mitteldeutschland nahezu zum Erliegen. Die Suche nach den Ursachen der sogenannten Rübenmüdigkeit führte im Jahr 1859 zur Entdeckung des Rübenzystennematoden Heterodera schachtii durch den Botaniker Hermann Schacht. Obwohl sich Schacht recht intensiv mit der Morphologie und Biologie des Tieres befasste und ihm vermutlich bewusst war, dass es sich hierbei um eine neue Art handelte, vermied er es, dem Tier einen Namen zu geben. Dies holte Adolf Schmidt aus Aschersleben nach, indem er das Tier zu Ehren seines Entdeckers Heterodera schachtii nannte. Heterodera schachtii war der erste pflanzenparasitäre Nematode, der als Schaderreger unterirdischer Pflanzenorgane beschrieben wurde. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung für den Rübenanbau stand von Beginn an neben der Biologie vor allem die Entwicklung von Bekämpfungsmaßnahmen im Vordergrund des Forschungsinteresses. Hier ist es vor allem dem unermüdlichen Engagement und der intensiven Versuchstätigkeit von Prof. Julius Kühn aus Halle zu verdanken, dass innerhalb weniger Jahre Verfahren zur Vermeidung und Bekämpfung des Rübenzystennematoden erfolgreich in der Praxis etabliert wurden. Kühn zeigte, dass die Rübenmüdigkeit mit recht einfachen Mitteln verhindert werden konnte, dass solchen Methoden aber arbeits- und betriebswirtschaftliche Anforderungen entgegenstanden. Somit tragen intensive Rübenfruchtfolgen bis heute dazu bei, dass H. schachtii in gemäßigten Klimaregionen weltweit einer der wirtschaftlich bedeutendsten Schadnematoden ist. Anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Entdeckung von H. schachtii sollen in diesem historischen Überblick die frühen Arbeiten zu diesem Nematoden vorgestellt werden, die in vielen Aspekten auch heute noch von hoher Aktualität sind.

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Veröffentlicht

2009-12-01

Ausgabe

Rubrik

Übersichtsarbeit