Blatterträge und Polyphenolgehalte der Artischocke (<em>Cynara cardunculus</em> L.) unter dem Einfluss unterschiedlicher Reihenweiten und Pflanzendichten

Autor/innen

  • Bernd Honermeier Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Professur für Pflanzenbau
  • Silke Göttmann Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Professur für Pflanzenbau

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2010.11.01

Schlagworte:

Artischocke, Reihenweite, Aussaatdichte, Polyphenole, Flavonoide

Abstract

Die Artischocke (Cynara carduncuclus L., Familie Asteraceae) wird in Deutschland als Blattdrogenpflanze kultiviert, die zur Herstellung von Extrakten und Phytopharmaka verwendet wird. Für die Qualität der aus Artischockenblättern hergestellten Produkte sind vor allem die durch Derivatisierung aus Kaffee- und Chinasäure gebildeten Caffeoylchinasäuren (CCS) von Bedeutung, die eine Konzentration von mind. 2% der Blatt-TM aufweisen sollten. Die Blatterträge und die Gehalte der in den Blättern konzentrierten CCS-Verbindungen können durch die Wachstumsbedingungen des Pflanzenbestandes beeinflusst werden. Aus diesem Grund wurden mit der Artischocke (cv. Green Globe) in den Jahren 2001 bis 2003 auf einem Sandboden zweifaktorielle Feldversuche durchgeführt, in denen der Einfluss unterschiedlicher Reihenabstände und Pflanzendichten auf den Blattertrag und auf die Konzentration an CCS-Verbindungen und Flavonoiden geklärt werden sollte. Die Blätter der Artischockenpflanzen wurden dreimal pro Jahr geerntet, wobei mit dem ersten Schnitt (2001) bzw. mit dem zweiten Schnitt (2002, 2003) die höchsten Blatterträge erzielt wurden. Hohe Pflanzendichten von 8 – 12 Pflanzen m-2 bewirkten gegenüber 2 – 4 Pflanzen m-2 in allen Jahren eine signifikante Zunahme der Blatterträge. Die Veränderung der Reihenweite führte während der Versuchsdurchführung dagegen zu indifferenten Effekten. Die Gehalte an Polyphenolen (CCS-Verbindungen, Flavonoide) in den Blättern sind sehr stark durch den Erntetermin, dagegen kaum durch die Veränderung der Reihenweite und Pflanzendichte beeinflussbar. Während des ersten Aufwuchses wurden in allen Versuchsjahren die höchsten Polyphenolgehalte gemessen, was auf die längere Entwicklungsphase der Pflanzen und auf die höhere UV-Lichtaufnahme der Blätter zurückgeführt wird.

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Veröffentlicht

2010-11-01