Kartoffelproduktion in Benin – Ein Beitrag zur Verringerung von Hunger und Armut in Westafrika

Autor/innen

  • Kerstin Lindner Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig
  • Daniel Chougourou Ecole Polytechnique d‛Abomey-Calavi, Université Abomey-Calavi Rép. du Bénin
  • Leonard Ahoton Faculté des Sciences Agronomiques, Université Abomey-Calavi Rép. du Bénin
  • Katja R. Richert-Pöggeler Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, Braunschweig

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2012.08.03

Schlagworte:

Westafrika, Benin, Kartoffelproduktion, Potato virus Y (PVY), Potato leaf roll virus (PLRV), Quarantäneschaderreger, Ralstonia solanacearum

Abstract

Kartoffeln ergeben pro Flächeneinheit mehr Kalorien als jede andere Nutzpflanze. Sie enthalten wichtige Nährstoffe und bieten der Bevölkerung in ländlichen Anbaugebieten eine Einkommensquelle. Benin ist eines der ärmsten Länder der Welt. Eine Maßnahme, der Armut entgegenzuwirken, wird in der Ausdehnung der Kar­toffelanbaufläche gesehen. Voraussetzung dafür ist, u.a. Klarheit über die Produktionsstruktur in Benin zu erhalten, sowie die Produktionsbedingungen einzuschätzen und in diesem Zusammenhang, Aussagen zur phyto­pathologischen Situation zu treffen.

Die Kartoffelanbaugebiete befinden sich in den De­partements Alibori und Atakora im Norden Benins. Die Anbaufläche liegt insgesamt bei ca. 15–20 ha. Eine Ausdehnung auf eine Anbaufläche im vierstelligen Hektar­bereich erscheint denkbar. In diesem Fall ist jedoch eine nationale Pflanzgutproduktion notwendig. Kartoffeln werden, da Bewässerung notwendig ist, traditionell auf einer nahe den Flüssen oder Nebenarmen gelegenen Fläche von 0,25 ha pro Familie angebaut. Das Pflanzgut gelangt größtenteils aus Frankreich oder aus einem der kartoffelproduzierenden Nachbarländer nach Benin. Der Kartoffelertrag liegt bei ca. 15 t/ha. Maßnahmen, den Ertrag zu erhöhen, liegen in der Verbesserung des Bewässerungssystems und der Pflanzengesundheit.

Im Ergebnis von Untersuchungen zum Gesundheits­status der in Benin produzierten Kartoffelknollen wurde festgestellt, dass die Kartoffeln einem hohen Befallsdruck durch Ralstonia solanacearum, einem Quarantäneschaderreger im EPPO Raum, ausgesetzt waren und einen moderaten Befall mit Kartoffelviren aufwiesen.

In zukünftige Untersuchungen sollten die Nassfäule­erreger R. solanacearum aber auch der Pectobacterium spp. -Komplex verstärkt einbezogen werden.

 

 

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Veröffentlicht

2012-08-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit