Sensorik zur Pflanzenschutzmittelreduzierung im Obstbau

Autor/innen

  • Heinz Ganzelmeier ehemals Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Braunschweig

Schlagworte:

Durchdringung, Belaubungsdichte, Spritzbelagsmessungen, Sensor für Lückenschaltung, Multiple Regressionsanalyse, Reduzierung Pflanzenschutzmittelmenge, Teilbreitenschaltung

Abstract

Ein beträchtliches Potential an Pflanzenschutzmittel (PSM) kann eingespart werden, wenn der Pflanzenschutzmittel­aufwand an die Dichte der Belaubung der Obstbäume und an die gerätetechnischen Parameter der Sprühgeräte angepasst wird. Dies haben das Institut für Anwendungstechnik des Julius Kühn-Instituts und das ESTEBURG Obstbauzentrum Jork in mehrjährigen Untersuchungen nachgewiesen. Hierzu wurden zunächst durch Analyse vorhandener Apfelbaum-Bestände des „Alten Landes“ vier Kennzahlen zu deren Charakterisierung abgeleitet. Auf dieser Grundlage wurde durch Auswertung umfangreicher Spritzbelagsmessungen ein Modell zur Berechnung von Durchdringung und Anlagerung von PSM entwickelt. Hierbei wurden auch die wesentlichen Geräte­parameter mit in Betracht gezogen und deren Einfluss auf die Durchdringung bestimmt. Unter der Voraussetzung, dass die Sprühverluste (gegenüberliegende Baumseite) vermindert und möglichst gleiche Spritzbeläge erzeugt werden, kann anhand des Rechenmodells die optimale PSM-Aufwandmenge in Abhängigkeit der Laubdichte und Geräteparameter bestimmt werden. Mit Hilfe einer Einstellanleitung/Handzettel wird gezeigt, wie die Aufwandmengenreduzierung in der obstbaulichen Praxis genutzt werden kann. Das Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz hat weitere Projektmittel akquiriert, die eine sensorgestützte Anpassung der Aufwandmenge zum Ziel haben.

Bei Feldspritzgeräten sind GPS-gestützte Teilbreiten­schaltungen die wichtigsten Assistenzsysteme der letzten Jahre. Das Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz hat ein Prüfverfahren für solche Systeme entwickelt und festgestellt, dass die derzeit marktverfügbaren Sys­teme recht ordentlich arbeiten.

DOI: 10.5073/JfK.2014.02.05, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.02.05

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Veröffentlicht

2014-02-01

Ausgabe

Rubrik

Kurzmitteilung