Neue Krankheit der Rotblühenden Rosskastanie (<em>Aesculus</em> x <em>carnea</em> Hayne) und molekulare Identifizierung der beteiligten Schadorganismen

Autor/innen

  • Annika Müller-Navarra Universität Hamburg, Zentrum Holzwirtschaft, Abteilung Holzbiologie und Holzschutz, Hamburg
  • Oliver Gaiser Institut für Baumpflege, Hamburg
  • Ute Moreth Universität Hamburg, Zentrum Holzwirtschaft, Abteilung Holzbiologie und Holzschutz, Hamburg
  • Dirk Dujesiefken Institut für Baumpflege, Hamburg
  • Elisabeth Annemarie Magel Universität Hamburg, Zentrum Holzwirtschaft, Abteilung Holzbiologie und Holzschutz, Hamburg

Schlagworte:

Aesculus × carnea, neue Krankheit, Pseudomonas syringae pv. aesculi, Flammulina velutipes, Pleurotus ostreatus, Bjerkandera adusta, Chondrostereum purpureum, Ascomyceten, rDNA-ITS

Abstract

In dieser Studie wurde eine in Nord-West Deutschland bisher nicht bekannte Krankheit der Rotblühenden Rosskastanie (Aesculus × carnea Hayne) untersucht. Die Krankheit ist durch Fruchtkörper der Weißfäulepilze Flammulina velutipes (Curtis) Singer und Pleurotus ostreatus (Jacq. ex Fr.) Kummer, die Stämmlings- und Astabbrüche verur­sachen, einer Infektion mit Pseudomonas syringae pv. aesculi und Rindenrisse charakterisiert. Um die Hauptverursacher der Krankheit zu identifizieren, wurden vier Stammscheiben von zwei erkrankten Rotblühenden Rosskastanien untersucht und über den Querschnitt in Probenbereiche aufgeteilt. Die Untersuchung der einzelnen Gewebebereiche ermöglicht es, die Schadorganismen ihrer Rolle im Schadverlauf zuzuordnen. Durch die Sequenzierung der ITS Region der rDNA wurden vier Weißfäule­pilze F. velutipes, P. ostreatus, sowie Bjerkandera adusta (Willd. ex Fr.) Karst. und Chondrostereum purpureum (Pers. ex Fr.) Pouzar und einige Ascomyceten identifiziert. Die Verteilung der Pilze über den Querschnitt der Stammscheiben lässt es zu, diese als die Hauptverursacher des Schadens zu charakterisieren und diesen als Komplexkrankheit zu beschreiben.

In dieser Studie gelang der Nachweis von mehreren Basidiomyceten in einem Gewebe, was die Komplexität der Krankheit unterstreicht. Zudem wird F. velutipes zum ersten Mal molekular als Parasit an der Rotblühenden Rosskastanie beschrieben und Pseudomonas syringae pv. aesculi erstmals sowohl im inneren Phloem als auch im sekundären Xylem von natürlich infizierten Rotblühenden Rosskastanien nachgewiesen.

DOI: 10.5073/JfK.2014.12.03, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.12.03

Veröffentlicht

2014-12-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit