Zierpflanzenproduktion in Deutschland- mit alternativen Strategien im Pflanzenschutz zukunftsfähig?
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2021.11-12.01Schlagworte:
Zierpflanzenbau, Lückenindikation, integrierter Pflanzenschutz, biologischer Pflanzenschutz, alternative Verfahren, ZulassungsverfahrenAbstract
Charakteristisch für den Zierpflanzenbau in Deutschland sind die Vielzahl an Kulturen und Produktionssystemen sowie die hohen Anforderungen an den Zierwert und die Transportfähigkeit der Erzeugnisse durch den Handel. Um diesen Anforderungen bei steigenden Kosten gerecht zu werden, wachsen, rationalisieren und automatisieren Betriebe.
Viele Jahre trugen Pflanzenschutzmittel dazu bei gesunde und vermarktungsfähige Pflanzen zu produzieren, denn bei der Vermarktung gilt Nulltoleranz für Schaderreger. Auf der anderen Seite schränkt der Handel seit Jahren die Palette verfügbarer Pflanzenschutzmittel über das gesetzliche Maß hinaus ein. Klassische Elemente des integrierten Pflanzenbaus wie Sortenwahl, Hygiene, Kulturführung oder technische Neuerungen, die im Folgenden beschrieben werden, stoßen hier aber an Grenzen. Seit Einführung der Indikationszulassung liegt die Zahl der Bekämpfungslücken in Sonderkulturen auf einem hohen und stabilen Niveau. Im geschützten Anbau wurde schon vor Jahren der biologische Pflanzenschutz mit Nützlingen eingeführt und wird erfolgreich praktiziert, solange für Notfälle nützlingsschonende Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen. Aber viele gerade dieser Mittel überstehen den Prozess der Wiederzulassung nicht. Wie kann den Produzenten geholfen werden?
In diesem Übersichtsartikel wird die Situation im Zierpflanzenbau dargestellt sowie das Potenzial digitalisierter Hilfsmittel für das Monitoring von Schaderregern und zur Entscheidungshilfe für Pflanzenschutzanwendungen sowie alternativer Produkte, wie Biologika, Grundstoffe oder Biostimulantien diskutiert. Zuletzt werden Handlungsoptionen für die Beteiligten in der Produktion, im Handel und Politik zur Sicherung der Produktion beschrieben.
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