Früherkennung von vorratsschädlichen Insekten im Lager und auf dem Feld in Deutschland

Autor/innen

  • Benjamin Fürstenau Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Berlin. https://orcid.org/0000-0002-1707-9240

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2023.09-10.04

Schlagworte:

Früherkennung, Insektenfallen, Klimawandel, Monitoring, Pheromone, Rhyzopertha dominica, Semiochemikalien, Vorratsschutz

Abstract

Eine erfolgreiche Früherkennung von Vorratsschädlingen beginnt schon im Freiland und stellt einen zukünftigen und wichtigen Weg des Pflanzenschutzes gegen Schadinsekten dar. Derzeit gibt es allerdings nur wenige Zahlen über das Vorkommen und die Verbreitung von vorratsschädlichen Insekten in Deutschland und über die von ihnen verursachten Schäden an pflanzlichen Nachernteprodukten. Sowohl einheimische/bereits etablierte Arten als auch neue Arten, die durch Handel und Tourismus eingeschleppt werden oder aufgrund der Erwärmung in Folge des Klimawandels auf natürliche Weise einwandern, stellen eine Bedrohung dar. Ziel dieser Pilotstudie war es, Konzepte und Methoden zur Erhebung von Daten über das Auftreten vorratsschädlicher Insekten in Deutschland zu testen. Zu diesem Zweck wurde von 2020 bis 2022 ein Monitoring auf vier landwirtschaftlichen Betrieben, davon drei Ökobetriebe, durchgeführt. Innerhalb und außerhalb der Getreideläger wurden verschiedene mit Lockstoffen versehene Fallen aufgestellt, die monatlich kontrolliert und im Labor ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer großen Anzahl typischer Vorratsschädlinge innerhalb der Läger (z. B. Getreideplattkäfer Oryzaephilus surinamensis oder Dörrobstmotte Plodia interpunctella), einige Insekten auch in den Fallen auf den an die Läger angrenzenden Getreideanbauflächen gefangen wurden. Darunter waren verschiedene Mottenarten und der Getreidekapuziner Rhyzopertha dominica. Die hier gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für das im Rahmen des Klimaschutz-Sofortprogramms 2022 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierte und im November 2022 gestartete dreijährige Forschungsvorhaben AVoiD (Abwehr von Vorratsschädlingen in Deutschland). Dabei werden die hier publizierten Erfahrungen in einem entsprechenden Monitoring von Vorratsschädlingen an bundesweit verteilten Standorten umgesetzt.

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Veröffentlicht

2023-10-05

Ausgabe

Rubrik

Kurzmitteilung