Anbau von Körnerleguminosen in Deutschland – Situation, limitierende Faktoren und Chancen
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2009.09.01Schlagworte:
Ackerbohnen, Körnererbsen, Süßlupinen, Selbstversorgung mit N, Biodiversität, Futtermittel, WertschöpfungsketteAbstract
Die heimischen Körnerleguminosen Ackerbohne, Körnererbse und Süßlupine verlieren in Anbau und Züchtung immer mehr an Bedeutung. Die Fläche ist seit Jahren rückläufig und Züchtungsprogramme werden eingestellt. Weder die bislang noch gekoppelte Eiweißpflanzenbeihilfe noch die Anreize im Rahmen von Agrarumweltprogrammen reichen aus, um diese Entwicklung aufzuhalten oder umzukehren. In der Folge ist die Situation bei diesen Kulturarten von diversen limitierenden Faktoren bestimmt, die durch fehlende Masseflüsse im System noch verstärkt werden. Dem gegenüber sind Ackerbohnen, Körnererbsen und Süßlupinen aber auch zahlreiche Vorteile anzurechnen. Dazu gehören die Selbstversorgung mit Stickstoff und damit ein wichtiger Beitrag zur Einsparung von fossiler Energie sowie die Auflockerung von Fruchtfolgen und damit eine Erhöhung der Biodiversität im Ackerbau. Heimische Körnerleguminosen sind wertvolle Futtermittel und können mit hohen Anteilen in der Nutztierfütterung eingesetzt werden. Eine Betrachtung, Verfolgung und Förderung der gesamten Wertschöpfungskette von Anbau, Handel und Verarbeitung im engen Schulterschluss von Züchtung und Landwirtschaft einschließlich Verbänden, Wissenschaft sowie Politik erscheint als einzig erfolgversprechende Option in der Sache. Festzuhalten gilt dabei, dass zunächst und sehr schnell der weitere Rückgang im Anbau gestoppt und eine nachhaltige Ausdehnung der Ackerbohnen-, Körnererbsen- und Süßlupinenflächen erreicht werden muss.
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Der Inhalt dieser Zeitschrift ist lizenziert unter der Creative Commons - Namensnennung 4.0 Lizenz. Sie dürfen das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten, remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke, solange die Originalpublikation zitiert wird (Autoren, Titel, Jahr, Zeitschrift, Band, Nummer, Seiten).
Urheber- und Nutzungsrechte verbleiben beim Autor. Die Autoren räumen dem Journal für Kulturpflanzen sowie dem Julius Kühn-Institut und dem OpenAgrar-Repositorium das nicht-ausschließliche Nutzungsrecht ein, das Werk zu verbreiten und zu verwerten.