Ansatz zur Ermittlung der Öko-Effizienz im Zuckerrübenanbau in Deutschland
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2010.11.03Schlagworte:
Öko-Effizienz, Zuckerrüben, Betriebsbefragung, Indikatoren, Bereinigter Zuckerertrag, Energieaufwand Bodenbearbeitung, N-Düngung, Aufwand Pflanzenschutzmittel, Erdanhang, Beta vulgaris L.Abstract
Das Öko-Effizienzkonzept wurde ursprünglich als produktbezogenes Modell für Wirtschaftsunternehmen entwickelt. Es scheint aber auch geeignet, Optionen für eine nachhaltige Entwicklung in der Pflanzenproduktion aufzuzeigen. Ziel dieser Untersuchung war es daher, mit Hilfe eines Indikatorensystems die derzeitige Öko-Effizienz im Zuckerrübenanbau zu beschreiben. Darüber hinaus wurde das Verhältnis zwischen Produktionsintensität und Ertragsleistung von Zuckerrüben analysiert.
Insgesamt wurden 109 Betriebe mit 232 Schlägen aus allen Anbauregionen in Deutschland zur Gestaltung des Zuckerrübenanbaus 2004 befragt. Berücksichtigt wurden die Maßnahmen Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz und Ernte. Um Produktionsintensität und Umweltwirkungen abzubilden wurden der Energieaufwand für die Bodenbearbeitung, die N-Düngung, der Behandlungsindex für die Pflanzenschutzintensität und der Erdanteil verwendet. Diese Indikatoren wurden ins Verhältnis zur Ertragsleistung, d.h. zum Bereinigten Zuckerertrag, gesetzt und zu einem Index aggregiert. Der Index zeigt eine erhebliche Variation der Öko-Effizienz im Zuckerrübenanbau 2004 in Deutschland.
Auf Schlagebene variierten der Energieaufwand für Bodenbearbeitung, die Höhe der N-Düngung, der Behandlungsindex, der Erdanhang und der Bereinigte Zuckerertrag (6-15 t ha-1) deutlich. Dadurch variierte auch die Öko-Effizienz erheblich. Zwischen Erdanhang und Bereinigtem Zuckerertrag gab es eine positive Korrelation. Dagegen zeigten Energieaufwand für Bodenbearbeitung, Höhe der N-Düngung und Behandlungsindex keinen Zusammenhang mit dem Bereinigten Zuckerertrag. Damit wurde nachgewiesen, dass die Höhe des Bereinigten Zuckerertrags nicht mit der Produktionsintensität zusammenhängt. Im Gegensatz dazu war der Einfluss des Betriebs (zusammengesetzt aus den Faktoren Anbaugestaltung, Standort, Witterung, Boden und deren Interaktionen) auf den Bereinigten Zuckerertrag hoch signifikant.
Kurzfristig lässt sich die Öko-Effizienz am wirksamsten erhöhen, in dem die Produktionsintensität reduziert wird, was nicht zwangsläufig zu Ertragsverlusten führt. Auf Dauer führen kontinuierlich steigende Erträge zu einer kontinuierlichen Erhöhung der Öko-Effizienz.
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