Verbesserter N-Transfer durch Zwischenfrüchte – eine Herausforderung
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2019.06.01Schlagworte:
Zwischenfrucht, N-Transfer, Bodennitratpool, ErnterückständeAbstract
Diese Literaturübersicht in Kombination mit unveröffentlichten Daten zeigt verschiedene Verlustursachen von Stickstoff (N) aus ackerbaulich genutzten Böden auf und diskutiert, inwieweit der Anbau von Zwischenfrüchten helfen kann, N-Verluste aus dem System Boden-Pflanze zu vermindern. Der Pool an Nitratstickstoff im Boden im Herbst kann als Ausgangspunkt für verschiedene Verlustpfade von N (gasförmige Verluste, Auswaschung) aus dem System Boden-Pflanze angesehen werden. Eine Verkleinerung des Bodennitratpools verringert die Verlustrisiken und die damit verbundene Belastung der Umwelt. Der Input zum Nitratpool kann durch eine optimierte N-Düngung der Vorfrucht und eine damit einhergehende Reduzierung der N-Überschüsse vermindert werden. Zudem kann eine reduzierte Bodenbearbeitung einer verstärkten N-Freisetzung nach der Ernte der Vorfrucht entgegenwirken. Zwischenfrüchte und teilweise auch Hauptfrüchte können bereits vor Winter erhebliche N-Mengen in ihrer Biomasse akkumulieren und somit vor einer Verlagerung in tiefere Bodenschichten bewahren. Voraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung der N-Ausnutzung ist jedoch, dass der aus den Residuen der Zwischenfrucht freiwerdende Stickstoff von der/den nachfolgenden Hauptfrucht/-früchten für ihre Ertragsbildung genutzt wird; andernfalls wird das Problem nur um ein Jahr verschoben. Da Umfang und Zeitpunkt der N-Mineralisation unter anderem von der N-Menge im Zwischenfruchtbestand, dem C:N-Verhältnis der Residuen, Einarbeitungstermin der Residuen und der nachfolgenden Witterung abhängt, ist eine präzise Voraussage des N-Transfers in die Folgefrucht schwierig. Darüber hinaus muss bei der Wahl der geeigneten Zwischenfrucht (-mischungen) darauf geachtet werden, dass keine Schaderreger vermehrt werden, die auch die Nachfrüchte infizieren können.
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