Blühende Alternativkulturen als potentielle Nahrungsquelle für Nützlinge
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2017.03.01Schlagworte:
Funktionelle Biodiversität, Bestäuber, Nützlingsförderung, Agrarlandschaft, AnbauvielfaltAbstract
Alternativkulturen wie Ölfrüchte, Körnerleguminosen, Pseudocerealien, Heil- und Gewürzpflanzen oder auch Saatgutkulturen erhöhen die Anbauvielfalt in der Agrarlandschaft und könnten insbesondere für bestimmte Bewirtschaftungsformen wie dem ökologischen Landbau eine attraktive Einkommensquelle erschließen. Dabei vermögen Pflanzen, die in ihrer Kultur zur Blüte gelangen, auch das Nektar- und Pollenangebot in einem Agrarökosystem zu erhöhen, wovon viele Organismen, die auf derartige Ressourcen angewiesen sind, profitieren könnten. Eine Auswahl derartiger Alternativkulturen wurde in einem Kleinparzellenversuch über zwei Jahre auf eine mögliche Attraktivität und Nutzung durch Insekten wie Bestäuber und natürliche Gegenspieler von Agrarschädlingen geprüft. Dazu wurde die Präsenz verschiedener Nützlings-Gilden bzw. ihr Blütenbesuch während der Hauptblühzeit erfasst. Hummeln dominierten in Kulturen mit röhrenförmigen Trichter-, Röhren- oder Schmetterlingsblumen (Phazelie, Mariendistel, Süßlupine), die auch von Apis mellifera neben Gelbsenf bevorzugt aufgesucht wurden. Öllein wurde vor allem von Wildbienen besucht. Pflanzen mit frei liegenden Nektarien und offenem Nektarangebot (Buchweizen, Pastinak, Möhre, Kümmel) waren attraktiv für parasitische Hymenopteren und Ameisen. Die extrafloralen Nektarien der Ackerbohne wurden hauptsächlich von Ameisen besucht. Durch Integration dieser Alternativkulturen in die Fruchtfolge wäre es möglich, die betreffenden Nützlingsgilden in der Agrarlandschaft gezielt zu fördern.
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