Zweifach-nützliche Habitate dienen als praktische Integrationsmaßnahme zur Förderung biologischer Vielfalt im europäischen Ackerbau.

Autor/innen

  • Annik Dollacker Bayer AG, Division Crop Science, Monheim, Germany
  • Rainer Oppermann Institute for Agro-ecology and Biodiversity (IFAB), Mannheim, Germany
  • Robert de Graeff European Landowners' Organization (ELO), ASBL, Bruxelles, Belgium
  • Silvia Haneklaus Julius Kühn Institute (JKI) – Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2021.03-04.01

Schlagworte:

Agrar-Ökosystem-Dienstleistungen, -Undienste, Pflanzenproduktion, semi-natürliche Habitate, Integrationsmaßnahme, Biodiversität, Landschaftsmanagement, Präzisionslandwirtschaft, Präzisionsumweltschutz

Abstract

Die Schaffung semi-natürlicher Habitate in Europa ist eine Maßnahme, um dem Verlust von Habitaten entgegen zu wirken, die durch die Vereinfachung landwirtschaftlicher Landschaften entstanden sind. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten zu Habitaten fokussieren auf Artenschutz, während Untersuchungen zur Bereitstellung verschiedener Agrar-Ökosystem-Dienstleistungen begrenzt sind. Kenntnisse über den Nutzen derartiger Habitate für den Ackerbau, würden es jedoch ermöglichen, sie zur Standard-Maßnahme („mainstreaming“) für die Integration von Biodiversität im Ackerbau einzusetzen. Diese Arbeit zielt darauf ab, zweifach-nützliche Habitate zu identifizieren, die in Getreide, Raps und Sonnen­blumenfeldern eingerichtet werden könnten, da diese die drei wichtigsten Ackerkulturen in Europa darstellen. Diese Kulturen werden oft in vereinfachten Agrar­landschaften angebaut, wo die Notwendigkeit zur verbesserten Konnektivität der biologischer Vielfalt auf Landschaftsebene hoch ist, und ihre Integration den größten Nutzen verspricht. Eine qualitative Beurteilung dieser Habitate erfolgt im Rahmen ökologisch fokussierter Agrar-Ökosystem-Dienstleistungen und -Undienste, erläutert Kompromisse (Vor- und Nachteile) für den Ackerbau sowie poten­tielle Synergien. Vier unterschiedlich geeignete Gruppen von Habitaten konnten identifiziert werden: 1. Brachfelder/Teilflächen, 2. Bewirtschaftete Felder/Teilflächen, 3. Bewirtschaftete Blühflächen, 4. Bewirtschaftete Ackerrandstreifen.

Veröffentlicht

2021-03-26

Ausgabe

Rubrik

Übersichtsarbeit