Presseinformation Nr. 12/2022 des JKI vom 11.07.2022: Mitmach-Forschungsprojekt NützLINK sucht Vereine oder Privatpersonen mit Streuobstwiesen

2022-07-11

(Dossenheim) Welchen Einfluss hat die landwirtschaftliche Nutzung auf die Insektenvielfalt tatsächlich? Und könnten Streuobstwiesen ein Teil der Lösung um den Interessenskonflikt „Artenvielfalt in der Landwirtschaft“ sein? Diesen Fragen möchte das Julius Kühn-Institut im „Aktionsfeld Streuobstwiese“ des Teilprojekts NützLINK nachgehen. Dafür suchen die Forschenden interessierte Vereine oder Privatpersonen, die aktiv Streuobstwiesen pflegen. Die Freiwilligen unterstützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen bei der Datenerhebung zur Insektenvielfalt im Rhein-Main-Neckar Raum.

Streuobstwiesen sind wegen ihres vielfältigen Angebots an Nahrung und Lebensraum für Insekten ideale Stichprobenorte für ein dauerhaftes Insektenmonitoring. Die extensive Bewirtschaftung begünstigt eine störungsarme Entwicklung der sechsbeinigen Spezies. Zudem dienen diese „Vielfalt-Hotspots“ als wichtige Regenerationsquelle für umliegende intensiv geführte Flächen nach ackerbaulichen Eingriffen. Der Vergleich der Monitoringergebnisse solch geschützter Flächen mit den intensiv geführten Kulturen kann künftig die Grundlage für wirksame Agrar- und Umweltvorgaben durch die Politik darstellen.

Die Unterstützung der Freiwilligen trägt dazu bei, eine Datengrundlage für die Beurteilung des aktuellen Zustandes der Insektenvielfalt in der Agrarlandschaft zu schaffen und diese Vielfalt künftig gezielt zu schützen.
Interessierte Streuobstlerinnen und -obstler sind herzlich eingeladen, sich beim Fachinstitut für Biologischen Pflanzenschutz des JKI zu melden.

Weitere Informationen zum Teilprojekt finden Sie auf der NützLINK-Website.

Ansprechpartnerin am JKI

Dr. Annette Herz
Institut für Biologischen Pflanzenschutz, JKI
Tel.: 03946 47-4965
Mail: annette.herz@julius-kuehn.de

Symbolfotos und Logo zum Teilprojekt und Informationen über die Forschungspartner stehen auf der JKI-Website PI2022-12 zur Verfügung.

Hintergrund

Derzeit lassen Daten und Indikatoren aus bestehenden Monitoringprogrammen zur biologischen Vielfalt nur in begrenztem Umfang wissenschaftlich belastbare Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Ursache-Wirkungsbeziehungen bzw. auf die Wirkung von agrarumweltpolitischen Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt zu. Das Projekt NützLINK ist Teil des Verbundprojekts MonViA, das sich derzeit in der Pilotphase befindet, in der standardisierte Erfassungsmethoden und Indikatoren entwickelt werden und testweise umgesetzt werden.

Hier geht es zur Informations-Website MonVia.

Im Rahmen des „Aktionsfeld Zuckerrübe“ sucht das JKI-Teilprojekt NützLINK im Raum Braunschweig Landwirtinnen und Landwirte mit Zuckerrüben-Betrieben, die auf diesen Flächen bei der Erfassung von Nützlingen unterstützen wollen.

Hier geht es zum „Aktionsfeld Zuckerrübe“ auf der NützLINK-Website.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Gesa Leefken

Pressereferentin

Pressestelle in Quedlinburg

Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Erwin-Baur-Straße 27, 06484 Quedlinburg

03946/47-1013

gesa.leefken@julius-kuehn.de