Risiken von Pyrrolizidinalkaloiden in Tee und Kräutertee
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2020.04.02Schlagworte:
Pyrrolizidinalkaloide, Tee, Kräutertee, Risikobewertung, ExpositionsschätzungAbstract
Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die von einer Vielzahl von Pflanzen gebildet werden und u. a. zur Abwehr von Fraßfeinden dienen. Toxikologisch bedeutsam sind die PA, die eine Doppelbindung in 1,2-Position aufweisen. Diese können zu gesundheitlichen Schäden bei Mensch und Tier führen, wobei die Leber das Hauptzielorgan darstellt. Neben den bekannten hepatotoxischen Effekten können 1,2-ungesättigte PA auch die DNA schädigen und krebserzeugend wirken. Die Verbindungen gelangen in erster Linie über Wild- und Beikräuter in die Lebensmittelkette. In der im Jahr 2016 durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) veröffentlichten Bewertung stellte der Verzehr von kontaminiertem Tee und Kräutertee die wesentliche Expositionsquelle für die Bevölkerung gegenüber 1,2-ungesättigten PA in Deutschland dar; aber auch andere Lebensmittel können zur Aufnahme beitragen. In der vorliegenden Arbeit, in der ausschließlich Tee und Kräutertee berücksichtigt werden, zeigt sich, dass die Gehalte an 1,2-ungesättigten PA in dieser Lebensmittelgruppe im Vergleich zu 2016 deutlich gesunken sind. Dennoch kann es insbesondere bei Personen, die langfristig hohe Mengen Kräutertee bzw. Rooibostee verzehren, auch gegenwärtig noch zu Aufnahmemengen kommen, die in einem Margin of Exposure von unter 10.000 resultieren, weshalb es auch weiterhin angezeigt scheint, Maßnahmen zur Senkung der Gehalte durchzuführen.
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