Fruchtfolge versus Monokultur: Betriebswirtschaftliche Betrachtung eines Dauerfeldversuches im Roggenanbau über 18 Jahre

Autor/innen

  • Isabella Karpinski Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Rebecka Ridder Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Sandra Rajmis Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Jürgen Schwarz Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Bettina Klocke Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Hella Kehlenbeck Julius Kühn-Institut (JKI) – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2020.07.07

Schlagworte:

Dauerfeldversuch, betriebswirtschaftliche Auswertung, Roggenanbau, Leguminosen, direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung (DAL)

Abstract

Eine vielfältige Fruchtfolge mit Leguminosen kann durch deren positive Vorfruchtwirkung wirtschaftliche Vorteile für die Landwirtschaft bringen. Meist berücksichtigen betriebs­wirtschaftliche Bewertungen aber nur Einzelkulturen. Im vorliegenden Beitrag wird eine betriebswirtschaftliche Bewertung der gesamten Fruchtfolge anhand der direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung (DAL) sowie deren Nettobarwert und Annuität vorgestellt, die auf drei Rotationen über einen Zeitraum von 18 Jahren basiert. Dazu wurde ein Dauerfeldversuch zur Folgenabschätzung von Fruchtfolge, Düngung und Pflanzenschutz am JKI-Versuchsstandort Dahnsdorf betriebswirtschaftlich ausgewertet. Verglichen wurden eine sechs­gliedrige Fruchtfolge mit Gerste und Roggen, aufgelockert durch Erbse und Weißklee mit dem Daueranbau von Roggen.

Ertragseffekte der nach Leguminosen folgenden Früchte Gerste und Roggen hatten neben der Verwendung von Klee (Gründüngung) dabei den entscheidenden Einfluss. Die Kosten in den untersuchten Pflanzenschutz- und Düngungsvarianten blieben über die Jahre weitgehend konstant. In der Fruchtfolge war der Roggenanbau nach Erbse in allen Varianten betriebswirtschaftlich am vorteilhaftesten. Der Vergleich des Daueranbaus von Roggen mit der abwechslungsreichen Fruchtfolge zeigte aber andererseits, dass bei entsprechenden Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen der Daueranbau sogar erfolgreicher war.

Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher und politischer Forderungen nach einer Verringerung der Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sollten zukünftige Handlungsempfehlungen zu Ackerbau­strategien berücksichtigen, dass erweiterte Fruchtfolgen mit Leguminosen helfen können, die Wirtschaftlichkeit des Ackerbaus langfristig zu sichern. Der betriebswirtschaftliche Vorteil der Fruchtfolgen nahm über die Jahre und Rotationen deutlich zu.

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Veröffentlicht

2020-07-01