Aspekte der Ökotoxikologie von Schwermetallen in der Harzregion – eine geführte Exkursion

Autor/innen

  • Wilfried H.O. Ernst Vrije Universiteit, Amsterdam
  • Friedhart Knolle Nationalpark Harz, Wernigerrode
  • Sylvia Kratz Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Braunschweig
  • Ewald Schnug Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde, Braunschweig

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.07.01

Schlagworte:

Armerietum halleri, Arsen, Blei, Cadmium, Eisen, Erzbergbau, Harz, Hyperakkumulator, Kupfer, Mangan, Schwermetallkontamination, Schwermetallpflanzengesellschaften, Vegetation, Zink

Abstract

Der Harz ist reich an Metallerzen und weist zahlreiche Spuren ehemaliger Bergbauaktivitäten auf. Der Erzbergbau hat sowohl im Gebirge selbst als auch in den Fluss­tälern, deren Gewässer aus dem Harz gespeist werden, zu örtlich extremer Schwermetallkontamination geführt. Die heutige Vegetation des Gebietes spiegelt dies wider. Dieser Exkursionsführer beschreibt eine Route durch die Harzregion, entlang derer Spuren des Bergbaus sowie die dadurch geprägte Vegetation studiert werden können. Im Gebiet um Langelsheim haben sich typische Schwermetallpflanzengesellschaften (Armerietum halleri) auf Schlackehalden entwickelt, bei Wildemann auf Abraumhalden des Metallerzbergbaus. Der Einfluss von Emissionen aus der ehemaligen Silber- und Bleihütte "Frankenscharrnhütte" ist noch immer an der Vegetation zu erkennen. In St. Andreasberg kann im Silbererzbergwerk Samson die letzte funktionstüchtige "Fahrkunst" der Welt besichtigt werden. In der Umgebung finden sich anschauliche Beispiele einer an arsenreiche Böden angepassten Vegetation. Ein Stop an den Flussufern der Oker gibt die Möglichkeit, eine gut entwickelte und sehr diverse Variante des Armerietum halleri auf schwermetall­angereicherten Fluss-Sedimenten zu studieren. Westlich von Oker legen ehemalige Absitzbecken ein dauerhaftes Zeugnis der Erzverarbeitung von hoher ökotoxikologischer Relevanz ab.

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Veröffentlicht

2009-07-01

Ausgabe

Rubrik

Übersichtsarbeit